Imad Mardnli

Mein Name ist Imad Mardnli.
Meine Eltern sind Anfang der 70. Jahre aufgrund des Bürgerkriegs vom Libanon nach Syrien geflohen.
Nach meiner Geburt sind wir wieder zurück in den Libanon, so dass ich die ersten Jahre meines Lebens dort verbrachte bis der Bürgerkrieg so schlimm wurde, dass wir als Kriegsflüchtlinge nach Deutschland kamen.
Es ergaben sich ganz viele neue Möglichkeiten in Berlin. Am Anfang hatte keine einfache Zeit und war auch sicher kein einfacher Mensch, in einem neuen Land mit einer neuen Sprache die ich nicht verstand und wo auch mich niemand verstand.
Ich entwickelte mich zum Einzelkämpfer, denn ich konnte froh sein, wenn in einem Umkreis von 3 km irgendjemand meine Sprache sprach.
Aber schon in diesem Altem war es mein Traum Schauspieler zu werden.
Deutsch lernte ich dann zum Glück relativ schnell und ich spielte 12 Jahren sogar schon Theater im Jugendzentrum. Zu diesen Zeitpunkt war das die einzige Art meine Gefühle zeigen zu können.
Ich hatte viele Schauspieler zum Vorbild, aber die waren alle ganz weit weg in Amerika.
In Deutschland gab es damals niemanden mit dem ich mich identifizieren konnte. Ich dachte, ich hätte keine Chance auf eine Schauspielkarriere.
Zur gleichen Zeit wurde Kampfsport eine weitere Leidenschaft.
Der Sport half mir, das Erlebte aus dem Libanon zu verarbeiteten und mich von der Straße fern zu halten. Da war es natürlich kein weiter Weg zu meiner ersten beruflichen Laufbahn.
Aufgrund meines Auftretens, meiner Größe und Statur wurde ich mit gerade mal 16 Jahren in die Security-Branche reingezogen.
Zuerst als Türsteher, dann als sehr erfolgreicher Bodyguard, mit weltweiten Einsätzen.
Ich würde sagen die Sicherheitsbranche war meine erste Schauspielschule.
Ich musste mich jedes Mal in verschiedene Charaktere versetzen, um in diesem Job Erfolg zu haben oder als Türsteher wieder heil nach Hause zu kommen. Daher verschwand die Leidenschaft zur Schauspielerei nie ganz aus meinem Leben.
Ab und zu bekam ich die Möglichkeit, Tagesrollen als Bodyguard in Filmen zu spielen. Aber die Leidenschaft zur Schauspielerei entbrannte dann erneut, als ich eine kleine Rolle für die amerikanische Serie „Berlin Station“ bekam.
Der Regisseur war so begeistert von meinem Auftreten und Spielen, dass aus einem Drehtag direkt 12 wurden, mit Dialog und Stunt.
Das war der Zeitpunkt, an dem für mich klar war: Der Traum Schauspieler zu werden ist doch nicht unmöglich.
Ich entschied mich, professionellen Schauspielunterricht zu nehmen und für diesem Traum zu kämpfen. Mittlerweile habe ich schon in einigen Kinofilmen und TV Produktion in durchaus wichtigen Rollen mitwirken können.